Samstag, 1. Mai 2010

Mostar

Zur Abwechslung haben wir uns in Sarajevo einer Amerikanerin angehängt... So machten wir einen spontanen Abstecher nach Mostar. Die Fahrt in dem für uns bis dahin noch ungewohnten Verkehrsmittel Bus, war eine der schönsten bis jetzt:


Entlang blau-grüner Flüsse fuhren wir durch die Berge Bosniens in die steinige Landschaft Herzegovinas.


Kaum angekommen liess uns Majda die bosnische Gastfreundlichkeit spüren: Nach dem herzlichen Empfang wurden wir bei Kaffee und Kuchen ganaustens instruiert und machten uns auf den Weg die berühmte Brücke zu sehen.



Nach dem Abendessen - Cevapi, what else? - wollten wir den bosnischen Superstar Armin Muzaferido live erleben. Nach drei Liedern bei ohrenbetäubender Lautstärke flüchteten wir, unbeeindruckt von dessen Aussehen und Talent, wieder in das gemütliche Hostel.
Am nächsten Morgen wurden wir mit frittiertem Frühstück begrüsst - ein Luxus, der uns jeden Morgen erwartete! Anschliessend begleiteten wir Majda auf einen lokalen (Super-?)Markt, wo man alles, aber auch wirklich alles kaufen konnte.



Dank Majdas Dreistigkeit konnten wir uns frech durch die gesamte Käseabteilung fressen...



Ob Lisas Hose deswegen oder wegen Mama Majdas heissem Waschgang so eng sass bleibt ungeklärt... Wieder in trauter Zweisamkeit genossen wir einen Kaffee über den Dächern Mostars.



Danch folgten wir den Scharen italienischer Touristen zu den Hauptattraktionen der Stadt. Doch abenteuerlustig wie wir sind, war uns das schnell zu einfach... Deswegen machten wir uns auf den Weg zur Ruine des ehemaligen Bankgebäudes.






Oben angelangt hat man einen fantastischen Blick über die Stadt und die damalige Frontlinie - was auch die Sniper ausnutzten... Stolz auf unser Abenteuer genossen wir die Abendstimmung am Fluss.



Wieder zurück im Hostel erwarteten uns unsere neuen Familienmitglieder und die freudige Nachricht, dass am nächsten Tag eine der legendären Touren stattfinden sollte. Diese wird von Majdas Bruder Bata mit viel Humor und Leidenschaft geführt. Zuerst zeigte er uns Mostar und erzählte von Kriegszeiten, danach machten wir uns mit vollem Burek-Bauch im Partybus auf den Weg nach Medugorje.


Wir dachten in Mostar habe es viele Italiener, doch der Pilgerort Medugorje war gänzlich überflutet. Die vielen Pilgerer bescheren dem vor 20 Jahren noch aus 12 Häusern bestehenden Dorf einen regelrechten Boom. Der ganze (vom Vatikan nicht anerkannte) Trubel wurde damals von sechs Teenies ins Rollen gebracht, denen auf einem Hügel Maria erschien.
Lechzend nach purer Natur erfreute uns die Einsamkeit der Kravice Wasserfälle umso mehr.





Die eisige Kälte des Wassers hielt uns aber nicht davon ab, uns wie Tarzan in die Fluten zu stürzen.




Nach den stark alkoholhaltigen Aufwärmversuchen Batas lockerte sich die Stimmung und wir spielten eine Runde Fussball. Doch der Tag war noch lange nicht fertig und so starteten wir die Invasion eines mittelalterlichen Dorfes und dessen Befestigungsturmes, von dem man trotz strömendem Regen eine der schönsten Aussichten geniessen kann.





Danach wurden wir in einem der wenigen noch bewohnten Häuser zu bosnischem Kaffee und "Sirup-Tasting" eingeladen.
Als letzte Attraktion wartete Bata noch mit einem Derwisch-Haus auf.


Abschliessend gingen wir alle zusammen zur Abwechslung Cevapi essen, die wir seither erfolgreich vermeiden!
Auf den Van gekommen, liessen wir uns gerne von den beiden verrückten Belgiern Wim & Tim in deren VW-Bus nach Sarajevo fahren.




Dort mussten wir leider für die nächsten 15 Stunden in einen stinknormalen Bus umsteigen.

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