Sonntag, 16. Mai 2010

Gura Portitei (Donaudelta)


Dracula ist tot. So zogen wir das Donaudelta Transylvanien vor. Der Weg in die Einsamkeit führte uns zuerst nach Tulcea um am nächsten Morgen nach zehn Minuten Taxifahrt das 9-Uhr Boot zu erwischen. Haha... Zum Glück machte uns der Taxifahrer bevor wir in seinem Auto sassen klar, dass die Anlegestelle (Jurilovca) 70 Kilometer von Tulcea entfernt sei und der Bus wohl billiger käme. Netterweise erkundigte er sich sogar noch nach den Abfahrtszeiten. An der Bushaltestelle gerieten wir sofort an den Richtigen, der uns in perfektem Italienisch (trotz imperfekter Antwort) informierte und der auch nach Jurilovca fuhr. Von ihm erfuhren wir, dass um 9 Uhr 20 vielleicht und um 11 Uhr 30 bestimmt ein Bus fahren würde. Um 10 Uhr kam jedenfalls einer... Auf dieser Fahrt haben wir viel vom ländlichen Rumänien gesehen: Wir überholten mehr von Pferden oder Eseln gezogene Wagen ("der hat 2 Ps!") als Autos und fuhren an Feldern vorbei, die noch mit dem Pferdepflug bestellt werden...

Dank der vielen hilfsbereiten Leute und unserem weithin sichtbaren Erkennungsmerkmal (Art: Tourist, Gattung: Backpacker) fanden wir den Weg nach Gura Portitei doch noch. 

Bei einer längeren Erkundungstour stellte sich heraus, dass wir das Hotel und den Strand für uns alleine hatten. 



Nach all den misglückten Adoptionsversuchen, gab es doch noch ein Erfolgserlebnis und wir wurden von Tarzan adoptiert.



Unsere Einsamkeit brachte auch Nachteile mit sich, so fand die Tour ins Delta leider nicht statt und wir mussten uns mit einem Pedalo begnügen.



Das Pedalo erwies sich aber durchaus als vorteilhaft. Da wir langsam und leise unterwegs waren, bekamen wir viele Tiere zu sehen und konnten bis nahe an sie heranfahren. 













Etwas peinlich berührt waren wir schon, dass nur für uns gekocht wurde, wir genossen die Aussicht und die Stimmung beim Abendessen aber trotzdem.

 


Morgens quälten wir uns um fünf aus dem Bett und wurden dafür mit einem Sonnenaufgang vor den Wolken belohnt...




Stolz darauf, an den Deltas der beiden grössten Flüsse Europas gewesen zu sein, genossen wir die ruhigen und sonnigen Tage. Entspannt machten wir uns auf die Odyssee zurück nach Bukarest. Zum Glück liess es sich einrichten, dass wir Gura Portitei schon vormittags verlassen konnten. In Jurilovca fragten wir uns durch das halbe Dorf und kamen zu dem Schluss, dass der Bus nach Tulcea erst um halb drei fahren würde, worauf wir unseren Anschluss nach Bukarest wahrscheinlich verpasst hätten. Da wir darum etwas unter Zeitdruck standen, schlugen wir eine Einladung zum Mittagessen aus. Taxis gibt es keine in Jurilovca und unsere Prinzipien lagen ja sowieso schon auf dem Grund des Sees, so entschlossen wir uns per Anhalter weiterzukommen. Glücklicherweise hielt schon nach zehn Minuten ein Pick-Up (Platz für unsere Rucksäcke!), der uns direkt bis nach Tulcea brachte. Dort mussten wir den Komfort schon wieder aufgeben und für die nächsten fünf Stunden bei dreissig Grad in einen unklimatisierten Bus umsteigen, erreicten aber wie erhofft noch am selben Abend Bukarest. Dank dem freundlichen, leider nur rumänisch sprechenden Pick-Up-Fahrer konnten wir auch endlich unseren Blog updaten...

Dieses Wochenende waren wir schon wieder beim Morgengrauen auf der Strasse, diesmal jedoch um den Zug nach Kiev zu erwischen. Wieder einmal wurden wir von den östlichen Zügen angenehm überrascht. Und als uns der russische provodnik unser Abteil, das wir ganz für uns hatten, zeigte, freuten wir uns auf die 27 Stunden, die vor uns lagen. 

Unsere Einsamkeit brachte auch Nachteile mit sich, so fand die Tour ins Delta leider nicht statt und wir mussten uns mit einem Pedalo begnügen.


 

1 Kommentar:

  1. Bin neidisch. Aber Piter war auch wunderschön. Liebe Grüsse an euch Weltenbummlerinnen, Reto

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