Samstag, 3. Juli 2010

Chita - Aginskoe - Chita


Die 16 Stunden im Zug waren uns nicht genug und wir setzten uns, kaum in Chita angekommen, gleich ins Sammeltaxi nach Aginskoe. Um nicht auch noch wortwörtlich an der Decke zu kleben, waren wir ganz froh um die Sicherheitsgurte, die dieses Mal nicht nur aus "Straf"-Angst angebracht waren.

Im einzigen Hotel des buryatischen Dorfes erhielten wir zum Glück noch ein Zimmer, obwohl ein Event den anderen verfolgte. Womit sich dieses wohl über Wasser hält.




Nach einer Tour in der Mittagshitze durch das doch nicht so kleine Dorf, stellten wir fest, dass wir hier nicht auf Internet stossen würden... Freundliche Begegnungen versuchten uns zwar immer weiterzuhelfen, doch mehr als ein Geschäft für Detektivangelegenheiten und eine als Internetcafé getarnte Spielhölle, fanden wir nicht.

So suchten wir uns eine spirituellere Beschäftigung und besichtigten die beiden Datsans. Ein paar Bräuche und Darstellungen konnten wir dank Timurs Einführungskurs sogar wiedererkennen.



Wir gingen vor dem Betreten des Datsans ganz professionell einmal im Uhrzeigersinn drum herum.





Als ein Hochzeitsfotograf uns anstelle des Brautpaars fotografierte, wurden wir in unserem Gefühl, bunte Hunde zu sein, bestätigt. Auch zurück im Zentrum fielen wir auf und wurden ständig in Gespräche verwickelt. Erfolgreich konnten wir einige Telefonnummern ausschlagen, als wir aber plötzlich einen Champagner in den Händen hielten, waren wir einfach nicht schnell genug...

Mit unserer Flasche Champagner hätten wir zwar gut auf die Hochzeitsfeier im Hotel gepasst, doch leider hatten wir nicht das passende Kleid dabei und so mussten wir chinesisch zu Abend essen. Im Restaurant hatte es ein paar verirrte, betrunkene Hochzeitsgäste, doch zum Glück verflüchtigen sich unsere Russisch-Kenntisse manchmal ohne Vorwarnung und die wenigsten Russen beherrschen Englisch gut genug, um uns ernstaft auf den Geist gehen zu können...

Am nächsten Morgen fuhren wir die zwei Stunden Holper-Strasse wieder zurück nach Chita, wo wir uns über einen pinken Lenin freuten. Wir waren ganz froh, dass wir schon so viele Kirchen gesehen hatten und uns diese nun sparen konnten, die kurzen Hosen waren nämlich doch die angenehmere Variante in der Hitze. Wir beschäftigten uns in dieser nicht so ereignisreichen Stadt damit den Flug nach Tokyo zu buchen, Buzy zu essen, den riesigen fliegenden Käfern auszuweichen und uns auf die lange Zugfahrt vorzubereiten.

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