Mittwoch, 16. Juni 2010

Krasnoyarsk

Zwei Stunden vor unserer Ankunft in Krasnoyarsk wurden wir aus unserer Pritsche geschmissen. Offenbar wollte diese Provodnitsa auch schon zwei Stunden früher aussteigen... Mit kleinen Augen aber guten Mutes machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Die gute Laune verschwand schnell, als wir beim einzigen preiswerten Hotel (laut Reiseführer) das gefürchtete Schild "не работает" entdeckten.

Lechzend nach Koffein stürmten wir ins Café, eine Minute nachdem es geöffnet wurde... Nach viel Kaffee, einiger Googelei und einem hilfsbereiten Homestay-Besitzer, fanden wir doch noch eine Bleibe. Da endlich wieder ein richtiges Bett vor uns stand, entschlossen wir uns, etwas Schlaf nachzuholen und quälten uns nur für ein Sovjet-Essen ins Kalinka Malinka. Dort assen wir uns durch die Teilrepubliken der UdSSR.

Da das Wetter nicht besonders freundlich war, verbrachten wir die erste Hälfte des nächsten Tages im Café



und die zweite im Museum. Dazwischen schafften wir es doch noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit abzuhaken. Das Museum überraschte uns damit, dass es gut englisch sprach und viele Informationen lieferte. Insbesondere die Ausstelung über indigene Völker Russlands gefiel uns gut.

Am nächsten Tag wagten wir uns dank schönem Wetter wieder in die pure Natur, in der wir uns auch prompt verliefen. Unser lautes Gespräch hielt zwar die Bären fern, die Zecken liessen sich jedoch nicht beeindrucken und wir mussten noch Stunden später im Hotel welche totschlagen.




Der Nationalpark ist berühmt für seine sogenannten "Stolby": riesige Steingebilde aus abgekühlter Lava.






Abenteuerferien mit Prudin, Lektion 1:
Du siehst einen Pfad, der sich zwischendurch in Luft oder Bach auflöst - versuche ihm zu folgen






Als Mantra wird die Passage aus dem Kamchatka-Reiseführer empfohlen:

"Es ist wichtig ein lautes Gespräch zu führen und ab und zu in die Hände zu klatschen. Niemals sollte man den Bären mit etwas bewerfen. Wenn der Bär sich nähert, sollte man ruhig auf ihn einreden und sich als Mensch zu erkennen geben... Wenn der Bär davon unbeeindruckt bleibt und näher kommt sollte man ihn anschreien, aufrecht stehen bleiben und mit den Armen winken. Wenn ein Bär mit dem Kopf nach unten und mit offenem Maul auf einen zurennt, dann ist das eine defensive Reaktion auf eine empfundene Bedrohung (aha...). Wenn ein Bär wirklich körperlich angreift, sollte man sich mit dem Bauch auf den Boden legen und Hals und Gesicht schützen. Falls der Bär einen mit seinen Pfoten umzudrehen versucht, sollte man diese Position wieder einnehmen."

Benutze dein Iphone als Kompass - mit etwas Glück läufst du im Kreis und findest so zurück in die Zivilisation.
Lass dich nicht aus dem Konzept bringen, falls dich ein offensichtlicher Nicht-Bär angreift. Das kann selbst den erfahrensten Prudins passieren, verläuft aber meistens nicht tödlich. *




*Terms & conditions: Prudin übernimmt keine Haftung. Für gar nichts.

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