Montag, 7. Juni 2010

Jump around

Eine knappe Woche hüpften wir durch West-Sibirien:

Yekaterinburg (ab Nachts) 30.05 - Tobolsk (an Morgens)
Tobolsk (ab Nachts) 31.05 - Omsk (an Nachmittags)
Omsk (ab Morgens) 2.6- Novosibirsk (an Frühabends)
Novosibirsk (ab Nachts) 2.6. - Tomsk (an Morgens)
Tomsk (ab Nachts) 3.6. - Krasnoyarsk (an Morgens)

Tobol(älälälälä)sk:

Frühmorgens hiess uns ein kühler Wind in Sibirien willkommen.


Tobolsk poliert sein Image auf: Mit grossem Budget wird es touristenfreundlicher gemacht und beinahe jede Kirche ist von einem Baugerüst umgeben.




An einigen wird auch tatsächlich gearbeitet und die "Remont" des nun blendend weissen Kremls ist schon fortgeschritten.
Wir haben bis jetzt ja schon einige Kirchen gesehen, die am schönsten bemalte aber steht in Tobolsk. Und obwohl wir für einmal bereit gewesen wären ziemlich viel für ein Foto zu bezahlen, wurde es uns leider nicht erlaubt. Aus Mangel an Café's setzten wir uns mit einem Bounty vor den Kreml und genossen den Blick in die Weite. Im Reiseführer waren ganze zwei Restaurants angegeben, von denen eines nicht in Frage kam, weil Medvedev dort seinen Wahlsieg gefeiert hatte. So blieb uns nichts anderes übrig als die paar Kilometer zum sibirischen Fast-Food in Kauf zu nehmen. Das Essen dort überzeugte nicht gerade mit seiner Qualität, doch auf dem Weg stolperten wir dafür über die obligatorische ewige Flamme.
Nach dem Abstieg begaben wir uns erst zum Irtysh und danach ins Herz der Altstadt. Dort fühlten wir uns wie in ein sibirisches Dorf versetzt...





Zur Belohnung gönnten wir uns am oberen Ende der Treppe ein Leningrad-Eis.



Dabei kam uns die gute Idee, nachzuschauen, ob in den angegebenen Hotels vieleicht auch Restaurants zu finden sind. Schon im ersten überzeugte uns der Espresso und wir entschieden uns sie abends mit unserer Anwesenheit zu beehren. Vorher setzten wir uns aber wieder auf "unsere" Bank und genossen die Abendsonne.
Zum Glück waren die Versuche des Personals uns aus dem leeren Restaurants zu ekeln irgendwann erfolgreich und wir kamen gerade rechtzeitug zum Sonnenuntergang.



Danach vertrieben wir uns am Bahnhof die Zeit, bis wir endlich um 4 Uhr früh in den Zug einsteigen konnten.


Omsk:

In Omsk konnten wir unserem Hobby fröhnen. Aber so richtig. Lenin's all around...



Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht, dafür ein paar kuriose: Zum Beispiel ein Musicaltheater, das mehr wie eine Skischanze aussieht.

Das sommerliche Wetter nutzten wir dafür gleich aus und machten es den Russen nach:
Nach einem Spaziergang setzten wir uns mit einer Flasche Bier ans Om-Ufer.



Das Bier muss uns wohl zu Kopf gestiegen sein, jedenfals überquerten wir eine Strasse ohne Fussgängerstreifen - eigentlich nichts ungewöhnliches - aber die Miliz nutzte die Gelegenheit um uns einen gehörigen Schrecken einzujagen...
Die Frage nach den Dokumenten konnten wir gerade noch verstehen, danach stellten wir unsere Russischkenntnisse ein. Als er merkte, dass wir nicht verstehen konnten (wollten!), was wir falsch gemacht hatten und sein Kollege leider auch kein Schweizerisch sprach, machten sie sich wieder auf die Suche nach unkomplizierteren Fischen.

Nächster Halt: Novosibirsk




Die grösste Stadt auf der Linie der Transsib hatten wir uns spannender vorgestellt, nach ein, zwei Kirchen, einer unserer Meinung nach gelungenen Leninstatue



- und wir wagen zu behaupten auf diesem Gebiet langsam Expertenstatus erreicht zu haben - und etwas Löffel-Gabel-Fast-Food setzten wir uns ins Kino um die Zeit totzuschlagen. Trotz einer "Kotastrof" in läppischem 2D kamen noch einige Stunden davon. Youtube und Backgammon waren schliesslich die erfolgreicheren Totschläger.

Tomsk:

Nach wenig Schlaf kamen wir in Tomsk zum ersten Mal in den Genuss eines "typisch" russischen Erlebnisses - Vorurteile lassen grüssen. Die Frau am Ticketschalter bestätigte uns zwar, dass unser Zug ausgebucht war, weigerte sich danach aber uns weiterhelfende Informationen preiszugeben und rührte keinen Finger um im Computer nach einer Alternative zu suchen. Ziemlich aufgebracht versuchten wir erneut unser Glück und unsere Hartnäckigkeit zahlte sich aus: An der nächsten Kasse erhielten wir wieder den gewohnt freundlichen und hilfsbereiten Service. Die gute Stimmung in der lebendigen kleinen Studentenstadt färbte schnell auf uns ab. Die sibirische Holzschnitzkunst wurde hier zur Perfektion getrieben und auf einem Spaziergang den Strassen entlang entdeckten wir immer wieder begeistert neue Formen und Farben.





Nach Plan B mussten wir nun mit der Elektrichka auf die Transsibirische zurückkehren. Unser Glück mit der falschen Kasse hielt sogar am Nachmittag noch an und so liess die Frau, die wohl nun (technologisch? technische?) Pause hatte den Rolleau herunter als wir das Geld nicht schnel genug hervorgenommen hatten...

2 Kommentare:

  1. Hey Lisa, ach, Tomsk... han i au uh schön gfunde! :-) Und Novosibirsk, naja. Usser äm Theater isch da nid vil Nennenswerts, gäll? Aber chli nostalgisch wird i scho bim Lese vo eurem Bricht! HOffentli hend ihrs mit äm Wetter guet troffe? I han damals Sibirie bi 30 Grad Celsius erlebt und bin glaub na nie so viel ga bade wie i däm Summer z Sibirie! :-) Und Glacé bzw. moroshenoe han i au no nie mehr gässe!

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  2. Ach ja, Grüessli vo dinere Cousine Sara! :-)

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